Samstag, 1. Oktober 2022

Räuber Kneißl - Robin Hood des Bayrischen Waldes


Räuber Kneißl gilt als der Robin Hood des Bayrischen Waldes. Mutig und unverdrossen hat er sich gegen Ungerechtigkeiten und Obrigkeiten aufgelehnt und ist so weit über die Region hinaus zur Legende geworden.

Matthias Kneißl wurde am 12. Mai 1875 im Dachauer Land geboren. Mit 17 Jahren wurde er von seinem Bruder in einen Schusswechsel mit der Polizei hineingezogen und musste für fünf Jahre ins Zuchthaus. Danach wollte er mit seiner Hilde nach Amerika auswandern.

Die Voreingenommenheit der Mitmenschen gegen den „Zuchthäusler“ verhinderten, dass er nach seiner Entlassung Arbeit fand. Um trotzdem das nötige Geld für die Überfahrt zu bekommen, ließ er sich auf einen Raubüberfall ein. Die Tat flog auf und Kneißl musste fliehen. Seine Schläue und Gewitztheit erwiesen sich dabei als hilfreich. Sie brachten ihm den Respekt und die Unterstützung der Landbevölkerung ein.

Um aus einem Versteck fliehen zu können, schoß Mathias auf die Beine zweier herbeieilender Ordnungshüter. Dabei traf er sie so unglücklich, dass sie verbluteten. Ein Großaufgebot an Gendarmerie suchte mehrere Monate vergebens nach dem Flüchtigen.

Im März 1901 erstürmten 150 Mann sein Versteck. Mathias überlebte schwer verletzt, ihm wurde nach mehreren Monaten im Krankenhaus der Prozess gemacht.

Beharrlich leugnete Kneissl jegliche Tötungsabsicht, doch der Staatsanwalt forderte die Todesstrafe. Das Todesurteil kommentierte er mit „d´Woch fangt ja scho guat an“.

Am 21. Februar 1902 wurde der bayerische Robin Hood Mathias Kneißl hingerichtet. Wäre das Urteil anders ausgefallen, wäre Mathias Kneißl heute vermutlich vergessen.


Dem im »Woid« geschätzten Räuber zu Ehren und Angedenken, hat ein geschäftstüchtiger Braumeister aus dem Bayrischen Wald ein köstliches Dampfbier kreiert. Sein Großvater war ein Verwandter des Räubers Kneißl.

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