Samstag, 26. November 2022

Twitter hilft auch bei Regen

Gilbert K. Chesterton

Twitter ist auch eine Folge technologischer Komplexitätsreduktion. Früher musste man sich mit einem Plakat in den nassen Wind stellen, oder im Regen Flugblätter verteilen. Oder man hielt öffentlich eine Rede.

So beginnt der Roman "The Flying Inn" von Gilbert K. Chesterton mit einer öffentlichen, kuriosen Ansprache auf der Strandpromenade von Pebblewick-on-Sea.

Aber die Zeiten ändern sich und mit ihr die Formen des Ausdrucks. Heute gibt es die "Sozialen Medien", wo man auch dann munter agitieren kann, wenn es draußen regnet.

Und der gute alte Gilbert K. Chesterton? Er würde heute wettermäßig einem wahren Shitstorm entgegensehen.

Scheich als Fussballexperte


Mohammed ibn al Simsala Bim, von Beruf Scheich und im Nebenberuf Fussballkenner, stellte mit der Genauigkeit seiner ölbohrenden Landsleute fest, wo etwas nicht wie geschmiert läuft.

Von den 32 Turniermannschaften in Katar seien gerade einmal fünf in der Lage, ein Spiel zu gestalten: die Brasilianer, die Argentinier, Frankreich, Italien und Deutschland.

Alle anderen Mannschaften zählten somit zu den kreativ Minderbemittelten. Doch die nehmen die Schelte des Scheichs hin, als sie es ihnen Wurscht.

Schon träumt der fussballbegeisterte Scheich heimlich davon, daß die Mannschaft von Katar sehr weit im Turnier kommen möge und mindestens das Viertelfinale erreichen wird. "Ich denke, dass Deutschland, Frankreich, Spanien, Holland und England im Viertelfinale auf Katar treffen werden", vermeinte der Jubel-Scheich im Überschwang.

Bleibt zu hoffen, daß der Scheich bei den WM-Spielen der kreativ Minderbemittelten keinen Kater oder gar einen Katar bekommt.

Sonntag, 20. November 2022

Kein Jubel in Katar erlaubt

Katar Satire Fussball-WM

In Katar ist öffentlicher Jubel, der nicht dem Königshaus, den Scheichs und ihrer Dynastie gilt, haram *.

Daher dürfen Fussball-Fans in den Stadien keinen lauten Torjubel anstimmen und dürfen zum Jubeln in den Stadionkeller gehen.

Wer es sich auf dem Weg dorthin doch noch anders überlegt, darf sich ein Klebepflaster auf den Mund kleben, das an den Ausgängen überall bereit liegt.

Totenblass die Gesichter der erschrockenen Torjubler, die aus den Katakomben des Stadions zurückkamen. Sie waren den Seelen der verstorbenen WM-Zwangsarbeiter zu nahe gekommen.

Anmerkung:

haram * = Sünde

Donnerstag, 17. November 2022

Der blaue Vogel in Freiheit

Twitter blauer Vogel

Ein Vogel, der in die Freiheit entlassen wird,

wird sich in die Lüfte schwingen und geschwind davonfliegen.

Doch was macht der blaue Vogel?

Kaum in Freiheit, zwitschert er munter sein Lied,

und vergißt doch glatt das Fliegen.

Mittwoch, 16. November 2022

Elon Musk - der neue Herr von Twitter

Elon Musk Twitter

Elon Musk hat in der vorigen Woche den Kurznachrichtendienst Twitter für 44 Milliarden Dollar gekauft.
Als erste Amtshandlung feuerte Musk 4.000 Mitarbeiter des übernommenen Konzerns, welche er für seine weiteren Pläne offensichtlich nicht mehr benötigte, digital stilgemäß per Mail.

Ob Musk wohl nicht wusste, daß er einen Kurznachrichtendienst übernommen hatte?

Freitag, 11. November 2022

Kurt Vonnegut Ironie eines Angriffs

Kurt Vonnegut

Kurt Vonnegut wurde vor 100 Jahren am 11. November 1922 in Indianapolis geboren. Kurt Vonnegut war ein bekannter amerikanischer Schriftsteller.

Als Angehöriger der US-Army geriet er in deutsche Kriegsgefangenschaft und wurde 1945 Zeuge des Luftangriffs auf Dresden.

Ironie eines Angriffs: Der Kriegsgefangene überlebte den verheerenden Luftangriff der Allierten Briten ausgerechnet in einem Schlachthof.

Die Verarbeitung seiner Kriegsgefangenschaft zu dem Roman "Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug" brachte ihm Weltruhm, aber Meisterschaft erreichte er auch in seinen Kurzgeschichten.

Literatur:

Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug
Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug
von Kurt Vonnegut

Montag, 7. November 2022

Musk Absolutist der freien Rede

Elon Musk Twitter

Elon Musk hat in der vorigen Woche den Kurznachrichtendienst Twitter für 44 Milliarden Dollar gekauft - so viel Geld will Musk tatsächlich für den blauen Zwitschervogel Twitter berappen.

Kürzlich bezeichnete sich Musk als »Absolutist der freien Rede« - also ein Monarch auf dem Meinungsthron. - Freie Rede bedeute, dass »jemand, den man nicht mag, etwas sagen kann, das man nicht mag«. Und dies sollte auch im Leitmedium des digitalen Zeitalters möglich sein, also auf Twitter. 

Der Vogel ist befreit und kann nun wieder munter draufloszwitschern! Nun dürfen alle nach er Melodie von Musk zwitschern! Elon Musk will also den politischen Dialog ausgerechent durch Twitter wieder auf gesundere Beine stellen. Das wäre mindestens so verdienstvoll wie die Neuerfindung des Elektroautos oder seine unternehmerischen Pioniertaten im Weltraum.

Musk betont, daß er mit dem Kauf von Twitter politische Ziele verfolge. Er will sich zum ersten Kaiser des neuen Amerikanischen Imperiums ausrufen lassen.Man kann sich nicht vorstellen, daß Elon Musk anders sein soll als alle anderen Globalisten auch. Was zählt ist Geld und Macht und nichts anderes.

Die freie Rede im Internet kann auch eine Illusion sein, die viel Geld kostet und nichts einbringt.
Ob die Rechnung von Musk aufgeht, wird sich in der Zukunft zeigen.

>

Donnerstag, 3. November 2022

Clown mit Kunstblut bespritzt

Lautrec Clowngemälde Berliner Nationalgalerie

Aktivisten sind zornige junge Menschen, die ihrem Protest öffentlichkeitswirksam Luft machen. Ausgerechnet ein Clown ist zur Zielscheibe einer Aktivistin geworden.

Der Clown hinter Glas in der Alten Nationalgalerie wurde vor 135 Jahren von Henri de Toulouse-Lautrec gemalt (»Clown«, Öl auf Leinwand, 81,5 x 57 cm) wurde vor einem Tag von einer Frau mit Kunstblut bespritzt.

Danach klebte sie sich neben dem Clown an der Wand fest. Warum hat es ausgerechnet der Clown der Aktivistin angetan? Was kann der arme Clown dafür? - Anketten ja, aber gleich ein Attentat auf Gemälde der lieben Aufmerksamkeit willen? Die Hirnwindungen mancher Zeitgenossen sind unergründlich wie das Meer.


Ohne Aufmerkamkeit hätte die Aktivistin mit Aufmerksamkeit-Defizit-Syndrom sich womöglich an einer Litfaßsäule oder Telefonzelle angekettet, ohne daß jemand davon Kenntnis genommen und berichtet hätte.