Sonntag, 26. Februar 2023

Augsburger Puppenkiste 75. Geburtstag

Die Augsburger Puppenkiste wird 75

Als die "Augsburger Puppenkiste" vor 75 Jahren am 26. Februar 1948 Premiere feierte, hatte sich Gründer Walter Oehmichen damit einen lang gehegten Traum erfüllt. Mit seinem abwechslungsreichen Programm entwickelte er das kleine Marionettentheater zu einem Erfolgsprojekt.

Die Erfolgsgeschichte begann mit dem Schauspielerpaar Rose und Walter Oehmichen, das sich in Düsseldorf kennengelernt hatte und wegen eines Bühnenengagements am Stadttheater nach Augsburg gekommen war. Bereits während des Zweiten Weltkrieges gab es einige Aufführungen mit einem Puppentheater. Doch ein großer Teil der Ausstattung wurde 1944 bei Bombenangriffen der Alliierten zerstört.

Augsburg wurde im Februar 1944 bombardiert. Dabei ging auch die Bühne des Puppentheaters zu Bruch und mit ihr die Stadt Augsburg, doch die Puppen blieben vom Angriff verschont. 1948 wurde das Puppentheater in dem Haus wiedereröffnet, wo es sich noch heute befindet.

In der Nacht zum 26. Februar 1944 wurde der Puppenschrein bei einem Bombenangriff auf Augsburg zerstört. Die Figuren blieben aber erhalten – Walter Oehmichen hatte sie mit nach Hause genommen, nachdem er eine Vorstellung im Stadttheater Augsburg für die Kinder der Bühnenangehörigen gegeben hatte, wo der Puppenschrein ein Opfer der Flammen wurde.


Allen Widrigkeiten der Nachkriegszeit zum Trotz gelang es der Familie Oehmichen schließlich, unter dem Namen Augsburger Puppenkiste ihr Marionettentheater am 26. Februar 1948 – auf den Tag genau vier Jahre nach Zerstörung des Puppenschreins – mit dem Stück Der gestiefelte Kater zu eröffnen. Genau vier Jahre nach den Bombenangriffen auf Augsburg wurde am 26. Februar 1948 als Premierenstück das Märchen "Der gestiefelte Kater" gezeigt. Die Puppenkiste wurde schnell überregional bekannt, 1949 gab es ein erstes Gastspiel in Frankfurt/Main, viele Städte folgen.


Die Augsburger Puppenkiste wird 70

Auch das junge Fernsehen setzte auf die handgeschnitzten Puppen aus Bayern. Im Januar 1953 flimmerten sie erstmals über die Mattscheiben. Es war eine Produktion des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR) in Hamburg, kurz darauf startete die legendäre Zusammenarbeit der Augsburger mit dem Hessischen Rundfunk. In den folgenden Jahrzehnten entstanden TV-Klassiker wie "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" oder "Urmel aus dem Eis".


Und bitte noch mindestens weitere 75 Jahre die "Puppen tanzen" lassen! Hier erfreuen die "Scheinriesen" wenigstens das Publikum.


Augsburger Puppenkiste:

Augsburger Puppenkiste - www.augsburger-puppenkiste.de


Sonntag, 19. Februar 2023

Kölner Karneval 200 Jahre


Alaaf, der Kölner Karneval wird in diesem Jahr genau 200 Jahre alt. Zwar waren die Rheinländer schon Jahrhunderte zuvor jeck, doch drohte der Karneval zu Beginn des 19. Jahrhunderts ernsthaft auszuarten. Was den Preußen, die Köln im Jahr 1815 in Besitz nahmen, überhaupt nicht gefiel.

Um zu verhindern, dass die neuen Herren - wie zuvor die Franzosen) den Karneval verbieten, tat sich die Oberschicht der Stadt zusammen, um das Fest zu retten – und lenkte den Karneval in geordnete Bahnen.

Schluss mit lustig: Erst wurde Köln preußisch, dann organisierte die Oberschicht den Karneval neu. Prunk und Ordnung sollten die alte rheinische Anarchie ersticken

Der erste Kölner Rosenmontagszug zog am 10. Februar 1823 unter dem Motto "Thronbesteigung des Helden Carnevals" um den um den zentralen Neumarkt.

200 Jahre Kölner Karneval! Das bunteste und lauteste Fest in Köln feiert einen großen Geburtstag. Im Februar 1823 gründeten einige Männer aus der Kölner Oberschicht das sogenannte "Festordnende Komitee" - den Vorläufer des heutigen "Festkomitees Kölner Karneval".

Dieser Urknall war eine Reaktion auf das Ausufern des alten Festes in Orgien und Gewalt. Der Karneval war in Gefahr. Ein Verbot durch die preußischen Herrscher drohte. Das neue Komitee wollte nun das wilde Treiben in Bahnen lenken, Regeln aufstellen und das Feiern organisieren.

Von der ersten Narrenkappe bis zum großen Jubiläums-Rosenmontagszug war er immer auch ein Spiegelbild der Zeit. Brauchtum, Imageträger und Wirtschaftsfaktor in einem. Ein Gigant, der von der ehrenamtlichen Arbeit tausender Jecken in Vereinen, Gesellschaften, Pfarrgemeinden und Schulen lebt. Ein "Jeföhl", dem sich kaum jemand entziehen kann, spätestens "Wenn et Trömmelche jeht".

Sonntag, 12. Februar 2023

»Altneihauser Feuerwehrkapell'n« aus der Oberpfalz

Altneihauser Feuerwehrkapell'n


Die »Altneihauser Feuerwehrkapell'n« aus der Oberpfalz

schafft seit 17 Jahren das schiere Kunststück,

die in Veitshöchheim versammelten Karnevalisten aus Franken

immer wieder aufs Heftigste auf die Schippe zu nehmen,

ihnen recht ordentlich die Leviten zu lesen -

dabei mit gekonntem Wortwitz den Saal gegen sich aufzubringen,

nicht ohne die Oberpfalz hoch leben zu lassen -

und für diese Darbietungen derben Humors

jedes Jahr auf Neue eingeladen zu werden.

Samstag, 11. Februar 2023

Brecht und der ungekrönte Bierzeltkönig

Bertolt Brecht


Bertolt Brecht wäre heute am 10. Februar 125 Jahre alt geworden. Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 als Sohn eines Fabrikanten in Augsburg geboren.

Hätte Bertolt Brecht sich ein veritables Stück über einen italienisch-stämmigen Bierzeltkönig von Monaco, ausgedacht, so hätte es den Titel »Der aufhaltsame Aufstieg des Carlo Tronco»« getragen - ein im Halbstarken-Milieu spielendes Stück mit einer Grundstimmung wie beim kostenlosen Ausschank von Bier.

Das Halbstarken-Stück handelt von einem Bierzeltkönig von Troncionato , welcher in einer bierseligen Laune vor den Augen seiner trunkenen Anhänger im vor Rauch wabernden Bierzelt beschloss, zum Politiker zu werden. Und alle im Zelt jubeln ihm nach seinem Beschluss lauthals zu und forderten dafür eine weitere Runde Freibier.

Don Carlo, der bereits angetrunkene Patron mit der geröteten Nase, lässt sich nicht lumpen und bestellt gleich an der Theke, an der ein glühender Anhänger von ihm als Zapfer beschäftigt ist, ein ganzes Fass für seine trunkfreudigen Anhänger. Als das Fass zu dem Biertisch gebracht wird, vernelt sichdassa Zelt in ein Tollhaus. Seine Anhänger begannen, laut zu johlen und die ersten steigen auf den Tisch und tanzen ekstatisch zu einem Trinklied.

Am Ende des recht bierseligen Abends liegen sich alle Compagnos im Zelt freudetrunken in den Armen und singen etwas von einer Patrona Bavariae, von der keiner der nachsingenden Brazzen (Prazzos) weiß, wer sie war.

Der halbseidene Patron war nach Verlassen des rauchumwaberten Bierzelts auf dem Heimweg im Dunst des Morgens bereits in die Irre gegangen, als sein Campagno Mario von der Theke gerade noch einholte. Sein glühender Anhänger >!-- und Ubriacone -->leuchtet dem Patron eifrig ergeben mit einem Rotlicht, dessen Licht sich in seinen glasigen Augen spiegelte, in der Hand nach Hause, welches der Patron auf Heimweg ohne Begleitung und Licht niemals erreicht hätte.

Kurz vor Erreichen seines trauten Heimes holen die Bierzeltkumpane ihren Gönner noch ein und fahren irrlichternd und hupend an Don Carlo vorüber, welcher sich für den aufmerksamen Lichter-Gruß bedankt.

In der taumeligen Heimkunft des Patrons endet die erste Szene, doch das grandiose Bubenstück geht natürlich noch weiter ....

Berlin steht vor Wiederholungswahl

Berlin Wahlwiederholung


Unter Wowereit hieß es: Berlin ist arm, aber sexy.

Unter Giffey muss es heißen: Berlin ist ganz schön blöd!


Die Berliner habe sich ohnehin gewundert, warum sie neben den Abgeordenten zum Senat und Abgeordnetenhaus auch noch eine sächsische Weinkönigin wählen sollten.

In Berlin klappt eigentlich nichts, was anderoten mühelos funktioniert. Warum sollte es da ausgerechnet bei Wahlen anders sein?

Die bärenstarke Berliner Verwaltung muss die Herausforderung der Wiederholung der Wahl zum Senat und Abgeordnetenhaus stemmen.

Diesmal muss es mit der Wahl klappen, denn ein weitere Chance wird es für Berlin nicht geben, sonst fließt nämlich kein Geld mehr aus dem Länderfinanzausgleich.

Hoffentlich explodiert keine der in den Wahlbezirken aufgestellten Wahlurnen wegen entstandenem Überdruck aufgrund Überfüllung mit abgegebenen Wählerstimmen!

Samstag, 4. Februar 2023

Ein Nachruf auf die Maske



Erst wurdest du dringend gebraucht, aber schnell bist du uns
lästig um den Mund herum geworden.

Immer wieder mussten wir dich aufziehen und tragen,
weil wir sonst durch überall lauernde Viren infiziert worden wären.

Ach, welch komischen Namen haben wir dir verpasst:
, Hustetuch, Keuchfetzen, Schnutendeckel, Virenbinde

Maske, mach's gut, wir werden dich vermissen
wie eine nervige PK von Karl Lauterbach und Drosten -
bis auf weiteres.