Freitag, 1. Mai 2015

Gedanken zum Tag der Arbeit

<i>"Halt die Deadline ein, so ist's fein! Hol' die Ellenbogen raus, burn dich aus! 24/7, 8 bis 8"</i> - in ihrem Song <i>"Bück dich hoch"</i> karikiert die Band »Deichkind« die heutige Arbeitswelt.

Der Text trifft den Nerv der Zeit: Als Arbeitnehmer sollte man heute lange und viel arbeiten, ein hohes Maß an Kreativität einbringen - und möglichst immer erreichbar sein. <!-- Ein paar Gedanken zum Tag der Arbeit von Theresa Moog. -->

Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt<!-- klingt abgedroschen - ist aber so -->. Verträge auf Zeit, Leiharbeit, Dumpinglöhne und Vertrauensarbeitszeit - ein Umstandswort für freiwillige Überstunden. Die Folge: stetig ansteigende Arbeitsbelastung, enormer Druck, Burnout, Arbeitsverdrossenheit.

Die Unternehmen versuchen dem mit "Relaxing-Lounges" und "Refreshing Areas" entgegenzuwirken - ganz nach dem Motto: <i>"Wer sich wohlfühlt, arbeitet lieber und besser."</i> - Das klappt aber nur bedingt.

Für viele Arbetinehmner wird die Arbeitswelt zur Sackgasse, aus der sie nicht wieder herauskommen. Aus dem ewigen Hamsterrad des Arbeitsleben ausbrechen, mal die Seele baumeln lassen und Kraft für neue Ideen schöpfen - wem zaubert der Gedanke daran kein Lächeln ins Gesicht? Ein kurzes zumindest. Bevor es wieder heißt: "Halt die Deadline ein, so ist's fein! Hol' die Ellenbogen raus, burn dich aus!" - Einen schönen 1. Mai noch!

Weblink:

<a href="http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/181673/index.html" target="blank">Gedanken zum Tag der Arbeit</a> - 3 Sat - www.3sat.de

<!-- Gedanken zum Tag der Arbeit

Vielen Menschen bedeutet ihr Job alles, ist Lebensinhalt, Erfüllung. Sie definieren sich über ihre Arbeit und ziehen daraus Selbstwertgefühl und soziale Anerkennung. Studien des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) haben gezeigt, dass den Probanden Arbeit sehr wichtig ist, auf der anderen Seite aber auch, dass Arbeit allein nicht reicht. Vielmehr möchten die Probanden der Studie auch ihre Freizeit selbst gestalten und diese qualitativ hochwertig nutzen: Die sogenannte Work-Life-Balance soll stimmen.

Der Faktor Geld steht laut Studie beim Thema Arbeit nicht so sehr im Vordergrund. Vielmehr bestehe bei den Probanden der Wunsch nach Kontinuität und Stabilität in der Erwerbstätigkeit weit oben - und die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln, so Jutta Allmendinger, Direktorin des WZB. -->

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