Samstag, 21. März 2015

Diogenes kannte bereits die Geste des Mittelfingers

Die Griechen sind schon immer schlimme Finger gewesen. In vielen von ihnen steckt sowohl ein Philosoph als auch ein gewiefter Provokateur.

Schon vor 2.500 Jahren gehörte die Geste des Mittelfingers zur öffentlichen Darstellung gegen Geister und Weicheier. Bereits Diogenes kannte die Geste des Mittelfingers. Der tolldreiste Grieche aus Athen, der in einer Tonne lebte, zeigte einst in aller Öffentlichkeit den aktuell heftig diskutierten Mittelfinger. Der Stinkefinger gehört zum Erbe der antiken Hellenen und wurde schon von berühmten Philosophen im Diskurs eingesetzt.

Der Kyniker Diogenes nutzte besagte Geste, um den berühmten Athener Redner Demosthenes aus dem Konzept zu bringen. Was der berüchtigte antike Provokateur seinerzeit zeigte, war aber nicht der Stinke- sondern aufgrund seiner Funktion als stehendes Phallus Symbol der geile Finger. Woraus sich schließen ließe, dass Demosthenes ein geiler Finger gewesen sein muss.

Dass Diogenes dieser Reflex gegen die Obrigkeit auch gegenüber mächtigeren Zeitgenossen nicht verließ, belegt sein Zusammentreffen mit Alexander dem Großen. Auf dessen Frage, womit er ihm denn eine Freude machen könne, soll der Philosoph geantwortet haben: "Geh mir aus der Sonne", wobei der Chronist das Handzeichen geflissentlich übergeht.

Mit dieser provokativen Geste hat Diogenes einen bleibenden Eindruck nicht nur bei den Athenern hinterlassen. Auch die Griechen scheinen sich die Geste des Stinkefingers eingeprägt zu haben. Ob aber der Tonnenbewohner Diogenes diese Geste wirklich gezeigt hat, ist genau so umstritten wie bei dem unstrittenen Minister Yannis Varoufakis.

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