Donnerstag, 24. Juni 2010

Sarkozy der neue Nationalcoach

Sarkozy - der neue Nationalcoach

Der französische Fussball ist nicht nur ein Trauerfall, sondern mittlerweile auch zur nationalen Staatsangelegenheit geworden. Der französische Fussball ist nach dem frühen Ausscheiden in der WM-Vorrunde am Boden. Das Ausscheiden der zerstrittenen Nationalmannschaft gilt als nationale Schmach. Nicolas Sarkozy will nach den Skandalen und Pleiten bei der WM im Fußball aufräumen.

Die Ankunft der Spieler in Paris glich derweil einem Spießrutenlaufen. Kein Spieler zeigte sich Journalisten oder Fans. Privatjets brachten manche direkt weiter in ihre Heimatstädte. Bei vielen Fans sitzt die Enttäuschung nach dem Ausscheiden in der Vorrunde tief: "Wir dachten, sie seien als stolze gallische Hähne nach Südafrika gefahren, aber sie waren fette, faule Gänse!"

Nicolas Sarkozy hat unterdessen Thierry Henry im Elysee-Palast empfangen. Der Stürmer wollte dem Präsidenten seine Fassung der Dramen am Kap liefern. Denn Sarkozy selbst hat sich zum obersten Nationalcoach aufgeschwungen und will im französischen Fußball aufräumen.

Für den Herbst hat der neue Nationalcoach eine große Krisenkonferenz einberufen – mit pathetischen Ausdrücken, die an die Französische Revolution erinnern: die "Generalstände des Fußballs" sollen es dann werden.

Weblink:

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Samstag, 19. Juni 2010

Der Wildsau-Streit in der Koalition


Die Kanzlerin ist dieser Tage wirklich nicht zu beneiden. Beschimpfungen und unflätig narrhafte Ausdrücke stehen an der Tagesordung. Der Streit in der Koalition ist mittlerweile voll auf die Umgangsformen geschlagen. Diese werden zunehmend rustikaler, denn der Frust sitzt tief in der Koalition. In der Not entdecken die politischen Akteure ihren Sinn für Derbheiten und fühlen sich dabei saumäßig wohl.
Der Frust sitzt tief in der Koalition.
Das Ganze gipfelte in dem »Wildsau-Streit«, als die FDP die CSU schon mal als Wildsau bezeichnete. Die Bayern haben offenbar eine besondere Affinität zu diesen Wildtieren, denn oft werden besonders gerade sie in die Nähe von Säuen gerückt. Die FDP ist offensichtlich der Ansicht, die CSU betreibe eine wildau-affine Politik.

Schon 1520 bemerkte schon der alte Boemus, dass dieses Volk durch seine den Schweinen angepassten Riten berüchtigt sei. Nicht umsonst wurden die Bayern damals Saubayern genannt. Diese drehten den Spieß jedoch um und nannten alles, was nördlich des Mains keuchte und fleuchte, Saupreußen.

Die Politiker fühlen sich offensichlich saumäßig wohl beim Austeilen verbaler Nettigkeiten. - Was halten Sie von diesem »Wildsau-Streit«: heiteres Sommertheater oder Ausdruck und schmähliche Offenbarung der tiefen Krise der Koalition?