Samstag, 30. Juni 2018

Moderner Fußball etwas anders betrachtet


Fussball hat als Variation der Moderne durchaus seinen eigenen Ästhetizismus, welcher auf Innovation auf dem Spielfeld drängt: Die Spanier spielen den modernsten Fußball, die Engländer im Grunde immer noch Rugby und die Deutschen mußten den Libero erfinden. - Es ist im Grunde genau wie bei Peter Pan: Wer im Fussball gewinnen will, muss sich stets neu erfinden.

Moderner Fußball, das klingt gleichwohl griffig, aber das, was dann auf dem Platz passiert, tut viel zu oft in den Augen weh.

Vielleicht hat ja alles mit der Erfindung des runden Lederballes angefangen. Möglicherweise liegt die Ursache schon in der Etablierung der Abseitsfalle, die das Fußball spielen unerträglich gemacht hat.

Sicher ist, dass es nicht mit Arthur Friedenreich begonnen hat! Arthur Friedenreich hat den Effetschuss erfunden und plötzlich war alles anders. Das war eine gute Erfindung, die Raute ist es nicht. Die versteht ohnehin kaum jemand.

Manni Kaltz‘ berühmte Bananenflanken wären ohne Friedenreichs Erfindung nicht möglich gewesen. Aber das nur so nebenbei.
Heutzutage dreht sich alles um Ballbesitzzeiten, zweite Bälle, Pressing, hohe Verteidigung und Räume, die man zulaufen muss. Das klingt zwar sinnfrei, ist es aber leider nicht.

Manchmal, wenn Fußball wieder aussieht wie Handball, wenn also alle Spieler (ein Torwart ausgenommen) um einen Strafraum herum aufgestellt sind, die einen mit dem Rücken zum Tor, die anderen sich den Ball zuschiebend, von links nach rechts und zurück, dann stelle ich mir vor, das der eine oder andere da unten jetzt lieber irgendwo Schnee schippen würde.

Da hat man hinterher immer ein Erfolgserlebnis. Allerdings wird es nicht so gut bezahlt. Darum geht es beim Fußball allein ums Schippen ... sorry, mein Fehler, es geht natürlich ums Laufen. Laufen, laufen, laufen. Selber laufen, den Ball laufen lassen, den Gegner laufen lassen.
Cruyff mit einer unwiderlegbaren Logik: "Fussballer von der Straße sind wichtiger als studierte Trainer."

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