Bei einer schiefgelaufenen Spaßaktion, zu der im Internet-Netzwerk
Facebook aufgerufen worden war, ist in Frankreich ein 19-Jähriger
ertrunken. Der junge Mann sprang in der Bretagne mit seinem Fahrrad in
einen Fluss und starb, wie die Behörden am Freitag mitteilten. 'Das
Opfer hatte sein Rad an sein Bein festgebunden, um es nicht zu
verlieren', sagte ein Polizeisprecher. 'Aber das Wasser war sechs Meter
tief und er ist nicht mehr hochgekommen.'
Seit mehreren Tagen war bei Facebook zu der Aktion 'Ins Wasser oder
ins Restaurant' aufgerufen worden. Dabei ging es darum, binnen 48
Stunden auf bestimmt Art - hier mit einem Fahrrad - ins Wasser zu
springen und ein Video davon hochzuladen oder andernfalls jemanden zum
Essen einzuladen. Der 19-Jährige sprang am Donnerstag zusammen mit einem
Freund in einem Hafen am Fluss Vilaine in der Gemeinde Béganne mit
Fahrrädern ins Wasser, ein Dritter filmte die Szene.
'Das Opfer hat wiederholt versucht, an die Wasseroberfläche zu
kommen', sagte ein Vertreter der Staatsanwaltschaft. 'Aber er konnte
nicht wegen des Gewichts des Fahrrads.' Die beiden Begleiter standen
nach dem Unfall unter Schock, konnten aber befragt werden. 'Es handelt
sich unseres Wissens nach um den ersten Todesfall in Frankreich im
Zusammenhang mit einem solcher (Facebook-)Herausforderung', sagte der
Polizist.
Nur wenige Stunden vor dem Unglück hatte die französische Polizei
vor solchen über Facebook verbreiteten Herausforderungen und
insbesondere vor der Aktion 'Ins Wasser oder ins Restaurant' gewarnt.
Bei einer ähnlichen Aktion hatte sich Ende Mai in Nordfrankreich ein
junger Mann schwer verletzt