Sonntag, 8. Januar 2012

Die Schuhe der Verachtung


Gebräuche aus der arabischen Welt halten auch in Deutschland Einzug. Araber halten aus Zeichen der Verachtung ihre Schuhe hoch und diese ist bei ihnen dann am grössten, wenn Araber ihre Schuhe auf das Objekt der Verachtung werfen.

Vor Schloss Bellevue hat eine Gruppe Demonstrierender mit Sxchuhen gegen den Bundespräsidenten protestiert und symbolisch ihre Schuhe hochgehalten, ohne sie jedoch als Wurfobjekt einzusetzen. Hunderte forderten den Rücktritt von Christian Wulff. Die protestierenden Menschen spießten Lederstiefel und Badeschlappen, Sneakers, Gummistiefel und Flipflops auf Schirme und Stöcke. Sie nutzten eine alte arabische Sitte, um ihre Verachtung zu demonstrieren.

Einer nahm es ganz genau. Eigentlich sollten die Demonstranten ja einen Schuh hochhalten, um Bundespräsident Christian Wulff damit nach arabischem Ritus ihre Ablehnung und Verachtung zu demonstrieren. Der Mann aus Charlottenburg schleppte aber am Sonnabend um 14 Uhr den Schuh mit Prothesenbein vors Schloss Bellevue.

„Wulff, zieh Leine, wir machen dir jetzt Beine“, schallte der Chor der 450 Demonstranten auf dem Spreeweg-Bürgersteig an der Ecke John-Foster-Dulles-Allee in Richtung Prachtbau. Und Beifahrer spendeten aus vorbeirollenden Oberklassewagen Applaus.

Die Demo war mit 150 Teilnehmern angemeldet, Bürgerbewegte auch auf „Facebook“ und vom Verein „Creative Lobby of Future“ hatten dazu aufgerufen.

Samstag, 31. Dezember 2011

"Deutschland geht es gut"

Angela Merkel in ihrer Neujahrsrede

Sie werde alles tun, um den Euro zu sichern, verspricht Angela Merkel in ihrer Neujahrsrede. Die Deutschen hätten Grund zur Zuversicht, auch wenn das nächste Jahr schwierig werde. Europa wachse zusammen und werde in der Krise stärker.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Bürgerinnen und Bürgern versprochen, dass sie persönlich alles tun werde, um den Euro zu sichern. In ihrer Neujahrsansprache, die am Freitag aufgezeichnet wurde und am Silvesterabend ausgestrahlt wird, sagte Merkel laut vorab verbreitetem Redetext, Europa befinde sich "in seiner schwersten Bewährungsprobe seit Jahrzehnten".

Sie wisse, dass sich viele Menschen Sorgen um die Sicherheit der Währung machten. "Heute nun können Sie darauf vertrauen, dass ich alles daran setze, den Euro zu stärken", sagte Merkel.

Gelingen werde dies aber nur, "wenn Europa Lehren aus Fehlern der Vergangenheit zieht". Eine davon sei, so Merkel, "dass eine gemeinsame Währung erst dann wirklich erfolgreich sein kann, wenn wir mehr als bisher in Europa zusammenarbeiten".

Europa wachse in der Krise zusammen. "Der Weg, sie zu überwinden, bleibt lang und wird nicht ohne Rückschläge sein, doch am Ende dieses Weges wird Europa stärker aus der Krise hervorgehen, als es in sie hineingegangen ist", sagte die Kanzlerin.

2011 sei "ohne Zweifel ein Jahr tiefgreifender Veränderungen" gewesen. Merkel erinnerte an den arabischen Frühling, das Erdbeben in Japan und seine Folgen für den Atomreaktor in Fukushima, sowie daran, dass mittlerweile sieben Milliarden Menschen auf der Erde lebten.

Europa sei vor allem von der Schuldenkrise in Atem gehalten worden. "Trotz aller Mühen dürfen wir nie vergessen, dass die friedliche Vereinigung unseres Kontinents das historische Geschenk für uns ist", sagte Merkel.

Die Deutschen hätten Grund zur Zuversicht, sagte die Kanzlerin und verwies vor allem auf die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und bei den Ausbildungsplätzen.

"Deutschland geht es gut, auch wenn das nächste Jahr ohne Zweifel schwieriger wird als dieses", so Merkel.