Samstag, 22. Juni 2024

Mark Twain in Heidelberg



In Heidelberg zu Besuch ließ sich Mark Twain in einem Hotel nieder und erkundete den umliegenden Wald. Hier macht er seine erste seltsame Begegnung: mit einem krächzenden Raben. „Ein Krächzen mit deutlich beleidigendem Ausdruck. Hätte er Englisch gesprochen, hätte er um nichts deutlicher sagen können, was er auf Rabe sagte: „Na, was machen Sie denn hier?“ Ich war so beschämt, als habe mich jemand mit Verantwortungsbewusstsein bei einer Gemeinheit ertappt und streng getadelt. Ich erwiderte jedoch nichts: Ich bin nicht der Mann, der sich mit einem Raben zankt.“


"Der Fuchs und die Trauben"



In der Fabel "Der Fuchs und die Trauben"

rümpft der Fuchs verächtlich die Nase über die Trauben,

die so hoch hängen, daß er sie nicht erreichen kann.

Samstag, 18. Mai 2024

Hölderlin neu interpretiert




Hölderlin neu interpretiert :

»Wir sind nichts, wir können nichts und

was wir suchen ist auch nichts!«

Dienstag, 30. April 2024

Die Sage von der Hexenlinde

Lustiges Volk beim Tanz


Die Sage berichtet von einem Musikanten, der sich in der Walpurgisnacht auf dem Weg von Andenhausen nach Tann im Wald verirrt hatte. Da bot sich ein feiner Jäger an, ihm den Weg aus dem Wald zu führen. Der Jäger führte ihn auf die Klingser Hut*. Von dort lief er zur Breiten Linde, wo ein lustiges Völkchen feierte.
Da trat ein Mann auf ihn zu und bot ihn eine Klarinette an, die er behalten könne, wenn er ihnen aufspiele und dazu versprach er noch einige Silbertaler.
Und so ging die nächtliche Feier an der Linde noch eine ganze Weile. Morgens kam der Musikant müde zu Hause an und legte sich zu Bett. Als er aufstand, besah er sich die Klarinette und sah, daß sie sich in einen schmutzigen Knochen verwandelt hatte und aus den schönen Silbertalern war ein Haufen Scherben geworden.
Da wurde dem Musikanten klar, daß er in der Nacht Hexen aufgespielt hatte.

* Klingser Hut = Huteweide bei Klings in Westthüringen zwischen Andenhausen und Tann und Ort der alten Hexenlinde


Literatur:

Sagen und Märchen aus der Rhön
Sagen und Märchen aus der Rhön
von Gundula Hubrich-Messow

Montag, 22. April 2024

Kant-Gedicht


Eines Tags geschah es Kant,
daß er keine Worte fand.

Stundenlang hielt er den Mund,
und er schwieg - nicht ohne Grund.

Ihm fiel absolut nichts ein,
drum ließ er das Sprechen sein.

Erst als man zum Essen rief,
wurd' er wieder kreativ,

und er sprach die schönen Worte:
"Gibt es hinterher noch Torte?"

Robert J. Gernhardt

Freitag, 12. April 2024

Indianer wollten Skalp aus Radebeul zurück

Indianer-Skalp

Angehörige des nordamerikanischen Ojibwa-Stammes haben vor 10 Jahren einen Skalp zurückgefordert, der sich seit mehr als 90 Jahren im Besitz des Karl-May-Museums in Radebeul befindet.

In einem Brief forderten sie nun, dass der Skalp aus der Ausstellung genommen und ihnen zurückgeschickt werde, da es sich um die Überreste eines Vorfahren handle.

Seit 1928 zeigt das Karl-May-Museum in Radebeul Schrumpfköpfe und Skalpe. Sie stammen von Häuptlingen der Ojibwa-Indianer.

Ihre Nachfahren haben dem Museum jetzt einen Brief geschrieben: "Der Umgang mit den Überresten unserer Vorfahren ist respektlos, beleidigend und unverantwortlich." Das Museum zeigt sich verblüfft.

Im Karl-May-Museum in Radebeul liegen Ausstellungsstücke der Ojibwa-Indianer. Wenn es um ihren Skalp geht, kennen die Indianer keinen Spaß. Ihre Nachfahren finden das weniger gut und fordern die Schrumpfköpfe und Skalpe zurück.

Mittwoch, 20. März 2024

Hölderlins Leben in Zimmers Turm in einem Turmzimmer


Friedrich Hölderlin kam ab 1807 zur Pflege bei der Tübinger Tischlerfamilie Ernst Zimmers. Er lebte dort in Zimmers Turm in einem Turmzimmer. In den letzten 36 Jahren lebte er in deren Haus in einer Teestube oberhalb des Neckartals, heute als Hölderlinturm bekannt.


Hölderlin lebte die letzten 36 Jahre seines
Lebens in Zimmers Turm in einem Turmzimmer.


Seinem Schicksal war es beschieden, ein Leben in einem Elfenbeinturm zu führen. Die ersten 36 Jahre seines Lebens hat der Dichter Friedrich Hölderlin in der Poesie und der Antike geschwelgt und die letzten 36 Jahre in einem Elfenbeinturm gelebt. Gegen seinen Willen war er im Alter von 36 Jahren wegen einer psychischen Erkrankung in die Klinik der Universitätsstadt eingewiesen worden. Nach mehrmonatiger Behandlung nahm die Turmbesitzerfamilie ihn zur Pflege auf - für den Rest seines Lebens.