»Der Wanderer über dem Nebelmeer« von Caspar Friedrich, 1818
Ein Wanderer spaziert durch ein Nebelmeer und erst auf dem
Gipfel sieht er das Land, welches unter ihm im dichten Nebel liegt, welcher in Fetzen wabernd aus den Niederungen langsam aufsteigt.
Die nicht abgestimmte Politik der Bundesregierung sowie der einzelnen Bundesländer gleicht in der Corona-Krise hinsichtlich der völlig unterschiedlichen Regelung zur Eindämmung und Bewältigung der Krise einer
Wanderung im Nebelmeer.
Soviel Nebel bei der Einigkeit in politischer Entschiedenheit war selten. Die bekannt gegebenen Regelungen noch nicht alle Einzelheiten regeln. Das werden dann wohl die Länder übernehmen und dabei vielleicht teilweise voneinander abweichen.
Und über all dem Nebelmeer kommt auch der Nachteil des föderativen Systems zum Vorschein. Die von den Bundesländern ganz
unterschiedlich gehandhabten gesetzlichen Regelungen gleichen einem
Flickenteppich. Kein Mensch blickt mehr durch, welche Regelungen in welchem Bundesland gelten.
So langsam macht sich der Wanderer Sorgen, wie es in diesem Land in ein paar Monaten aussehen wird. Es ist wichtig, Leben zu retten, aber es ist auch wichtig, wirtschaftliche Existenzen zu erhalten. Hier fehlt es an Ausgewogenheit. Die Infektionszahlen sind in den letzten Tagen rapide gesunken, eine Überlastung des Gesundheitssektors steht aktuell nicht bevor.
Und der Wanderer wünschtt sich mehr Mut und Tatkraft unserer Politiker. Es sollte Aufbruchstimmung im drunten liegenden Nelbemeer verbreitet werden, statt diffuse Ängste zu schüren.