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Donnerstag, 13. Januar 2022

Vor 10 Jahren: Kapitän Schettino ließ es vor Giglio krachen

Havarie vor Giglio


Am 13. Januar 2012 steuerte Kapitän Francesco Schettino das Kreuzfahrtschiff »Costa Concordia« mit 4.229 Menschen an Bord vor der toskanischen Insel Giglio gegen einen Felsen. Der Rumpf wurde aufgeschlitzt, das Schiff geriet in eine starke Schräglage und blieb auf einem Felssockel liegen.

Der leichtsinnige Kapitän Schettino fuhr viel zu nah an die Insel Giglio heran, obwohl er keine detaillierten Karten des Küstengebiets an Bord hatte.

Der Kapitän des Kreuzfahrtschiffes geriet nicht nur wegen des missglückten Manövers in die Kritik, sondern auch, weil er das Schiff verließ, noch während die Evakuierung lief.
„Fare lo Schettino“, „den Schettino machen“, ist in Italien inzwischen zu einem Synonym geworden für besondere Feigheit.

Seine letzten Worte auf der Kommandobrücke des Kreuzfahrtschiffes waren: „Wir saufen ab!“ Als das Schiff sich zu neigen begann, sah "Kapitän Feig" seine Felle davonschwimmen und beschloss daher, das Weite zu suchen.


Einer der ersten, der im Rettungsboot saß, war ausgerechnet der damals 51-jährige Kapitän der »Costa Concordia«, Francesco Schettino. Er verstieß mit seinem Verhalten gegen eines der ehernen Gesetze der Seefahrt - der Kapitän verlässt als letzter das sinkende Schiff.

Außerdem hatte der Italiener seine Geliebte Domnica Cemortan aus Moldau an Bord. Sie stand nicht auf der Passagierliste. Für einen Platz auf einem Rettungsboot sorgte „Kapitän Feig“ persönlich.

Zum 10. Jahrestag wird der 32 Todesopfer mit einer Trauerfeier auf See und auf der Insel Giglio gedacht.

Samstag, 25. April 2020

»Die Erschaffung des Adam« in Zeiten der Corona-Krise


»Die Erschaffung des Adam« in Zeiten der Corona-Krise neu unter dem Gesichtspunkt der Abstandswahrung interpretiert.
Adam setzt durch das Tragen von Handschuhen ein Zeichen.

»Die Erschaffung des Adam« ist ein oft reproduzierter Ausschnitt aus dem Deckenfresko des Malers Michelangelo Buonarroti in der »Sixtinischen Kapelle«.

Das weltberühmte Gemälde »Die Erschaffung Adams« ist das zentrale Werk des Deckenfreskos von Michelangelo (Michelangelo Buonarotti, 1475 - 1564), das auch als Genesis-Fresko bekannt ist. Es gehört zu einer Reihe von Illustrationen des Buches Genesis in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan in Rom, die Papst Julius II. in Auftrag gab.

Die Erschaffung Adams von Michelangelo

Einige Kunstkritiker betrachten es als das größte bildnerische Werk des Christentums. Das Fresko beeinflusste eine Vielzahl von zeitgenössischen Werken, darunter das Ölgemälde „Die Erweckung des Lazarus“ (um 1517) von Sebastiano del Piombo.

Weblink:

„Die Erschaffung Adams von Michelangelo - blog.singulart.com

Samstag, 2. Juni 2018

Beppe Grillo und die Kunst, ein echter Komiker, Schauspieler und Clown zu sein



Beppe Grillo war in seinem Vorleben vor seinem Eintritt Komiker, Schauspieler und Clown.

Wie es sich zeigt, ist es bei einem Politiker immer schwieriger zu unterscheiden,

wer die echten Komiker, Schauspieler und Clowns sind.

Am Beispiel Beppe Grillos sieht man recht gut, dass die Übergänge fließend sind.

Montag, 28. Mai 2018

Der Ministerpräsident, das unbekannte Wesen

Guiseppe ConteAntonio Conte


Vielen Italienern ist ihr neuer Ministerpräsident vollkommen unbekannt.

Er wird daher mit dem Namen einer ihnen bekannteren Person angeredet:

Antonio, dem ehemaligen italienischen Fussball-Nationaltrainer,

den kennt in Italien jeder.


Samstag, 7. März 2015

Berlusconi feiert den »Tag der Befreiung« aus dem Altenheim

Berlusconi Sozialarbeit

Das ist Strafe auf Italienisch: Statt »Bunga, Bunga« lästige Sozialarbeit im Altenheim. Knapp ein Jahr leistete der Steuersünder und Ex-Premier Silvio Berlusconi Sozialdienst in einem Pflegeheim, nun ist Berlusconis Abschied aus dem Pflegeheim gekommen. Er hat noch rechtzeitig den Absprung geschafft, sonst hätte er gleich dableiben können.

Dieser Freitag ist für Silvio Berlusconi der »Tag der Befreiung«. Es ist der letzte Tag, an dem er in einem Altenheim Sozialdienst leisten muss – im Pflegeheim der Stiftung Sacra Famiglia in Cesano Boscone vor den Toren Mailands. Das war die Strafe für seine Steuersünden.

Mitte 2013 hatte das Kassationsgericht, also das oberste Gericht Italiens, den Ex-Premier rechtskräftig wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Ein Teil seiner Delikte war bereits verjährt – so blieben am Ende nur wenige Verstöße übrig, für die er dann knapp ein Jahr lang im Altenheim anpacken musste. Einmal die Woche, vier Stunden lang.

Im Mai 2014 fing Berlusconis Sozialdienst an. Wegen guter Führung wurden ihm 45 Tage erlassen. Über seine Arbeit im Pflegeheim wurde vorsorglich Nichts bekannt. Aber es dürfte klar sein, daß er ähnlich "fürsorglich" mit den Seniorenn umging wie mit den Italienern in der Zeit seiner Regierung.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Silvio Berlusconi der große Zampano

Berlusconi Zampano - Die Karriere eines genialen Trickspielers
Berlusconi Zampano -
Die Karriere eines genialen Trickspielers


Silvio Berlusconi ist eine seltsam kosmetische Figur. Falsche Haare, falsches Lächeln und nicht zu vergessen: die künstliche Bräune. Was ist überhaupt echt an diesem Mann? Denn die kosmetischen Korrekturen, die er an sich selbst vornehmen lässt, sind - keineswegs die einzigen Trugbilder, die Berlusconi entwirft.

Hinter der lächelnden Fratze des Zampano wird mit einem Mal die kriminelle Grundstruktur dieses »Meisters des Trugbildes« sichtbar, die in jedem anderen Land schon zu einem Amtenthebungsverfahren geführt hätte - nicht so in Italien, der neuen Bananenrepublik.

Er hat seine Macht missbraucht, um anderen Fernsehsendern den Markteintritt in Italien zu erschweren. Wie er Abgeordnete und Richter in sein System eingliedert, um sich auf diese Weise immer den bestmöglichen Ausgang von Prozessen und Gesetzgebungsverfahren zu sichern. Und wie er hemmungslos seine Macht als Fernseh-Mogul nutzt, um die Inhalte der italienischen Nachrichtensendungen zu steuern.

Der Herr über 350 Firmen und 40 000 Arbeitnehmer ist bislang von der Flut der Korruptionsskandale unberührt geblieben. Dass sein Name – unter 961 anderen – auf der Mitgliederliste der düsteren Geheimloge P2 Anfang der achtziger Jahre auftauchte, berührte ihn nicht. Aus der Freundschaft zu seinem Schulkameraden Bettino Craxi, dem Sozialisten, der auch als Regierungschef nichts von Kartellgesetzgebung hielt, machte Berlusconi keinen Hehl.

Weblink:

Berlusconi Zampano - Die Karriere eines genialen Trickspielers
Berlusconi Zampano - Die Karriere eines genialen Trickspielers
von Udo Gümpel und Ferruccio Pinotti

Montag, 6. Februar 2012

Ein solcher Fels sollte dort nicht gewesen sein

Kapitän Schettino Satire


Unbemerkt von den Passagieren, entschied Kapitän Schettino das Schiff in den frühen Abendstunden, Meilen vom Kurs abweichend zu lenken, um einen pensionierten ehemaligen Kapitän von der Küste der Insel Giglio zu begrüßen.

Sie tun das im Wesentlichen dadurch, daß sie ihren Job für eine schnell winkende Sitzung aufs Spiel setzen. Giglio ist bekannt für seine kartierten Felsenriffe, aber Schettino bestreitet dies. Seine unglaublich intelligente Verteidigung ist:

"Ein solcher Fels sollte dort nicht gewesen sein."


Es wurde berichtet, dass die Passagiere Schettino beobachtet haben, wie er mit einer "geheimnisvollen Frau" an Bord trank, bevor irgendetwas nicht in Ordnung zu sein schien. Nachdem die Kollision stattgefunden hatte, erschien Schettino die Schwere der Situation nicht bewusst, eine halbe Stunde nach dem Einschlag rief er die Küstenwache an.

Als das Schiff sich in Panik auflöste, bemerkte der Chef Rogelio Barista, dass Schettino immer noch mit seiner Dame dort saß. Er wartete auf sein Essen. Dieser Mann ist jedes negative italienischen Stereotyp in einer Person.

Samstag, 29. Mai 2010

Berlsuconi zitiert Mussolini


Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi, ein Premier mit fragwürdigem Geschichtsverständnis und Hang zu faschistischem Gedankengut, pflegt sich an großen politischen Vorbildern seines Landes zu orientieren. Nun hat er seinen Regierungsstil mit einem Zitat des faschistischen Diktators Benito Mussolini verteidigt.

Schon dieser hatte festgestellt, dass die Macht nicht den Regierenden gehöre, sagte Berlusconi bei eienr Pressekonferenz der OECD in Paris. Italiens Premier antwortete damit auf die Frage, ob der angekündigte Sparplan zur Senkung der Staatsschulden seiner Regierung die nächsten Wahlen kosten könnte.


"Ich wage einen Satz von jemanden zu zitieren, der als Diktator betrachtet wurde, ein großer und mächtiger Diktator", sagte Berlusconi auf der Pressekonferenz.
Sie sagen, dass ich Macht habe, dass stimmt nicht", habe Mussolini gesagt. Für ihn bedeutet das, dass er "im Dienste aller" stehe, erklärte Berlusconi.

Der Narrenspiegel hat daraus gelernt, dass in Fällen von Machtlosigkeit die Stimme eines Dikatators mehr wiegt, wie die Stimme eines Premiers und fragt sich:
War das nun überhaupt eine Antwort auf die gestellte Frage?

Donnerstag, 8. April 2010

Berlusconi ist wie der Teflon-Mann


Kaum zu glauben: Super-Silvio stolpert von einem Skandal in den nächsten, und die Italiener wählen Berlusconis Parteienbündnis, als ob es dafür eine Freiportion Spaghetti und einen Ramazotti dazu gäbe. Vielleicht hat der skandalgestärkte Premier ihnen diesmal auch etwas ganz anderes versprochen?

Berlusconi, der mit Ausdauer immer vorwärts kam, hat sein Land offensichtlich fest im Griff und Gewohnheit ist seine zweite Natur. Am anderern Ende dieses Griffes befindet sich eine gut beschichtete Teflon-Pfanne. Er ist wie ein Teflon-Mann, am dem alles abprallt. Der Premier kann noch so viele Prostituierte und Prozesse am Hals haben, in den Regionalwahlen gewann Berlusconi fast " flächendeckend".

Das Wahlergebnis der Regionalwahlen lässt tief in die Seele des italienischen Wählers blicken. Die Italiener mit ihrer Neigung, den Bock zum Gärtner zu machen, sind bei Berlusconi wirklich nicht nachtragend. Super-Silvio hat ihnen reichlich Adria-Sand in die Augen gestreut. Das Land leidet unter seiner Berlusconisierung von Politik und Medien, einer Art Gleichschaltung auf italienisch.

Die ohnehin politikverdrossenen Italiener denken bei Wahlen wohl eher pragmatisch: "Solange es Berlusconi gibt, gibt es Hoffnung". Aber für diese Italiener gilt bezeichnenderweise auch das Sprichwort: "Nicht aus jedem Holz kann man einen Heiligen machen."

Donnerstag, 31. Dezember 2009

Kirchenbesuch in Mailand

Silvio Berlusconi hat neulich den Mailänder Dom besucht und zeigte sich tief beindrückt von der gothischen Kathedrale, deren Form bei ihm einen bleibenden Eindruck hinterlassen habe.


Nach dem die Messe gelesen war, zeigte sich der autoritätsgläubige Katholik sichtlich geläutert. Berlusconi sagte er, es sei notwendig, den Herren zu preisen, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Er hat feierlich gelobt, bei der Lösung der dringenden Probleme des Landes, wie Staatsverschuldung, Korruption, Bekämpfung der Mafia, einen Zahn zuzulegen - notfalls auch zwei.

Schon vor dem Besuch der Kathedrale hatte man dem etwas überheblichen und wenig tatenreichen italienischen Regierungschef klargemacht, dass es notwendig sei, das es in seinem Lande nicht so weitergehen könne wie bisher. Vielen Italienern, denen es während der Regierungszeit Silvio Berlusconis eigentlich nie langweilig zu werden drohte, sprach damit aus ihrer katholischen Seele.

In letzter Zeit häuften sich nämlich Unmutsbekundungen der Italiener, seine Politik sei ein Schlag ins Gesicht der Menschen. Seine Landsleute beschwerten sich über eine zunehmende Berlusconisierung ihrer Gesellschaft in den Bereichen Politik, Medien und der Justiz, die zunehmend von ihm gelenkt und beeinflusst werden und hofften auf eine positive Wirkung des Kirchenbesuches bei der Lösung der Probleme.

Am Ende seiner reuigen Ansprache betonte Berlusconi, er wolle seine Regierung nun von Barock auf Gotik umstellen.

Danach wünschte der geläuterte Ministerpräsident seinen Landsleuten schon mal ein Frohes Neues Jahr und gute Besserung. Sforza Italia!

Kabarett-Beitrag von Florian Schröder in der SWR-Sendung »SCHROEDER«