Samstag, 19. Oktober 2013

Das große Kaspertheater der Politik

Koalitionstheater

Politische Verhandlungen, wie das Gefeilsche um die Große Koalition, sind wie Auftritte bei einem Kasperltheater, einem gespielten Puppentheater mit derb-naiver Handlung. Das große Theater geht erst los, wenn die Verhandlungen einsetzen. Dann kann man beobachten, wie in diesem Mikrokosmos die Puppen von unsichtbarer Hand auf der politischen Bühne gezogen werden.

Wie auf der Schnüre aufgereiht, bewegen sich die Akteure auf der Puppenbühne hin und her. Viele Politiker erinnern bei ihrem Auftritt an hölzerne Marionetten, an deren Fäden heftig gezogen wird. Die Figuren kommen sich näher und schon beginnt ein verbales Handgemenge. Das ruft den Kasper auf den Plan.

Der Kasper ist die zentrale Figur und er macht den meisten Wind auf der Bühne. Wer mit ihm überkreuz ist, hat es schwer. Wenn einer dem anderen auf der Bühne die Schau stehlen will, zieht der Kasper die Blicke des Publikums und damit auch gleich seinen Unwillen auf sich.

Kaspertheater Polizist

Sind sich andere derb-naive Akteure überkreuz, ist es höchste Zeit für den Ordnungshüter, der mit einem dicken Knüppel in der Hand sogleich erscheint und zur Ordnung ruft. Der Ordnungshüter in seinem blauen Anzug ist rigoros und greift ordentlich durch.

Und ist es nur Puppenspiel so ist doch tieferer Sinn dabei. Das große Theater endet, wenn sich die beteiligten Akteure auf der politischen Bühne weitgehend einig sind und ihre gemeinen Streitigkeiten beigelegt haben. Die Akteure eilen nun alsbald von dannen. Gehabt Euch wohl! - Und schon fällt der Vorhang auf der Bühne.

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Limburger Bischof agiert wie ein Feigling

Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Zollitsch mahnte alle Bischöfe zur Bescheidenheit. „Alle spüren, wie bedrückend die Situation geworden ist“, sagte der Erzbischof einer Zeitung „Gerade wir Bischöfe müssen uns fragen, wie und wo wir wohnen und leben. Wenn neu gebaut wird, haben wir Möglichkeiten, Zeichen zu setzen.“ Die Enttäuschung der Menschen im Bistum Limburg könne er gut verstehen.

Der Skandal um den Limburger Bischof zieht weitere Kreise und die Vorwürfe werden härter. Der Limburger Bischof sieht sich dem Vorwurf eines Feiglings ausgesetzt. Der Sprecher des bischöflichen Vermögensverwaltungsrats bezeichnete Tebartz-van Elst als Lügner und Feigling. So habe der Bischof die Unwahrheit gesagt, als er die Kosten für seine Residenz im Juni mit knapp zehn Millionen Euro angegeben habe.

Auch die Behauptung, es habe keine kostspieligen Sonderwünsche gegeben, sei gelogen, sagte der Sprecher. Die Kostensteigerung gehe ausnahmslos auf die Wünsche des Bischofs zurück. Allein seine Wohnung mit einem 63 Quadratmeter großen Wohnzimmer habe laut den Unterlagen 2,9 Millionen Euro gekostet. Er werfe dem Bischof vor, dass er dafür nicht die Verantwortung übernehme, „sondern dass er wie ein Feigling auf andere zeigt“.
 
Zeichen hat auch der Limburger Bischof gesetzt, nur leider nicht die richtigen. Die katholische Kirche leidet und einer Glaubwürdigkeitskrise und der Skandal um den Limburger Bischof ist ein deutlicher Ausdruck dieser Krise. Bescheidenheit ist das Gebot der Stunde.

Unterdessen kehren immer mehr Gläubige der Kirche den Rücken. „Allein am Donnerstag sind 20 Katholiken ausgetreten. Normalerweise habe ich durchschnittlich einen Austritt alle zwei Tage“, sagte der zuständige Sachbearbeiter im Limburger Amtsgericht.