In der Ukraine wählt die Bevölkerung am Sonntag einen neuen Präsidenten. Komiker Woldomir Selenski hat die besten Chancen, Petro Poroschenko als Präsidenten abzulösen. Der wahrscheinlich nächste Präsident der Ukraine heißt Wladimir Selenski. In die Politik geht er mit der Absicht, alte Strukturen aufzubrechen. Als er zum Präsidenten gewählt wurde, hat Selenski sein Amt mit dem Versprechen angetreten, die Macht der Oligarchen im Land einzudämmen.
Vor der Präsidentenwahl in der Ukraine führt der Komiker Wladimir Selenski in Umfragen vor dem Amtsinhaber Poroschenko. Er macht keinen Wahlkampf, sondern ist mit seiner TV-Show im Land unterwegs. Er ist ein Satiriker, der gerne mit dem Bildnis des Clowns kokettiert.
Berühmt geworden ist Selenski als Komiker, der – ausgerechnet – einen Präsidenten spielt. Selenski spielt in einer TV-Serie den Präsidenten, der gut gekleidet mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, loyal ist und damit Traumpräsident und der Traum aller Ukrainer ist. Jetzt will er die Grenze zwischen Fiktion und Realität überschreiten. Seine Beliebtheit beim Volk und sein Mangel politischer Erfahrung könnten bei der Wahl von Vorteil sein.
Alle Schauspieler, die in der TV-Serie mitspielen, würden Selenski wählen und auch der Regisseur, der nicht ohne Stolz sagte: "Natürlich wähle ich Selenski. Ich habe ihn ja schließlich zum Präsidenten gemacht."
Ein Komiker als Präsident, denn als Präsident hat er ja bereits schauspielerische Erfahrung, denn er spielt in einer TV-Serie den Präsidenten, der auch schon mal einige korrupte Politiker beseitigt hat. Wenn das mal keine Qualifikation ist. Und für die Ukraine wäre das eine ganz neue Erfahrung.
Die Situation in der Ukraine ist so verfahren, daß vielleicht nur noch ein Clown, der schon mal einen Präsidenten gespielt hat, das Land wirklich retten kann. Nur durch jemand wie Selenski wird es jemals aus den Dutzenden von Zwickmühlen und Sackgassen, in welche Poroschenko es hineinmanövriert hat, wieder herauskommen.