»Ein Weib, so schön wie der Morgen, lächelt hinfort die deutschen Sorgen«, dichtete einst der Dichter der Romantik
Heinrich Heine in seinen
»Nachtgedanken« (1843). Welches Weib Heine in seiner Dichtung im Sinne gehabt hatte, ist nicht bekannt. Sicher trifft der Reim jedoch auf
Angela Merkel zu: auch sie lächelt hinfort die
deutschen Sorgen.
Nicht nur Heine macht sich Sorgen um
Deutschland. Die
Sorgen hinfortzulächeln ist allzu menschlich, besser wäre es jedoch, die
Probleme
zu lösen, die sich hinter den deutschen Sorgen verbergen. Statt die
Probleme zu lösen, zieht es die Kanzlerin lieber vor, zu schweigen und
die Probleme auszusitzen. Man mokiert sich bereits öffentlich über
Merkels Schweigen und fühlt sich unweigerlich an das
»Prinzip Kohl« erinnert: einfach alles aussitzen.
Da kommt einem schnell zu Bewusstsein, woher der Wind weht und wes Geistes Kind die Frau Kanzlerin ist. Aber der
Erfolg einer
Regierung
misst sich nicht an der Dauer der Regierungszeit, sondern an dem
Führungsstil innerhalb der Regierung. Da besteht nun offensichtlich
akuter Handlungsbedarf, damit die Kanzlern die deutschen Sorgen
vergessen macht und es auch lyrisch über die
Weise aus dem Sorgenland hernach heissen könnte:
»Ein Weib, so schön wie der Morgen, löst hinfort all die deutschen Sorgen.«
|