Sonntag, 20. Dezember 2009

Über allen Gipfeln




Der deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe war ein begeisterter Naturforscher, Mineraologe und Geologe, den seine Begeisterung immer wieder zu Wanderungen in die umherliegende Landschaft trieb. Oft zog er in Thüringen und dem Harz wandernd umher, um allerlei Beobachtungen zur Beschaffenheit des dortigen Gesteins zu machen.

Zu Zeiten Goethes war das Klima eher jahreszeitlich beeinflusst, klimatische Veränderungen noch von der Natur aus geprägt. Klimawandel war als solcher noch nicht bekannt und in seinen Auswirkungen weniger gravierend. Das Wort Klimawandel war damals noch nicht in aller Munde und zumal kein Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Regelmässig abgehaltene Klimagipfel zum dringend notwendigen Schutz der Umwelt gab es in den höfischen Fürstenstaaten damals auch noch keine.

Goethe war damals noch sehr von romantischen Vorstellungen geprägt. Erscheinungen von Klimawandel traten höchstens bei Erdbeben und Vulkanausbrüchen auf. Wäre dies damals anders gewesen und hätte der Dichterfürst die Auswirkungen des Klimawandels auf seinen Bergen bereits damals bemerkt, hätte er sich sicherlich auch hierzu zu einem Gedicht inspieren lassen.

Seine allfällige Lyrik hierzu hätte dann womöglich folgende Kleidung getragen:

Über allen Gipfeln
Ist Ruh',
Schon in allen Wipfeln
Spürest Du
bereits einen wärmenden Hauch;
Warte nur, balde!
mein liebliches Klima
Ruhest

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