Samstag, 5. Juni 2010

Das »Prinzip Wunderbar«

Die drei Parteivorsitzenden konnten sich schnell auf einen gemeinsamen Kandidaten für dei Nachfolger von Horst Köhler einigen. Da dies für sich genommen ein sehr ungewöhnliches Ereignis darstellt, wollten sich dafür in bisschen feiern lassen. Für die Kameras nahmen die drei Granden Angela Merkel, Guido Westerwelle und Horst Seehofer gemeinsam den langen Weg über die Flure des Reichstags, als sie ihren Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten vorstellten.

Es war ein Anblick, der einem den ersten Satz aus der Zueignung in Goethes Faust in den Sinn rief: "Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten." Denn diese Koalition taumelt trotz Christian Wulff noch immer eher auf den Abgrund zu als von ihm weg. Der eine kleine Erfolg, den Nachfolger für Horst Köhler einigermaßen zügig bestimmt zu haben, betont gerade auch die zahllosen Probleme, die noch der Lösung harren.

Deutschland sei ein wunderbares Land, hat die Kanzlerin verkündet, und Wulff sei ein wunderbarer Kandidat. Jetzt fehlt nur noch eine wunderbare Regierung. Deshalb probiert die Koalition am Wochenende wieder einmal einen neuen Anfang, denn im Prinzip ist alles wunderbar, wenn da nicht die vielen Streitereien in der schwarz-gelben Koalition wären, welche der Lösung der Probleme im Wege stehen.

Weblink::

Kandidatensuche à la Kanzlerin  - www.sueddeutsche.de/politik

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