Bundespräsident Horst Köhler hat bei seinem überraschenden Rücktritt der Gesellschaft und der politischen Klasse in Berlin den Spiegel vorgehalten, und es war offensichtlich kein Narr, der in diesen Spiegel hineinblickte, sondern es waren Narren, die er hier bespiegelt hat.
Vielleicht war Bürgerpräsident Horst Köhler beim Volk so beliebt, weil er vielen mit Respekt gegenübertrat und er vielen ihre eigene Situation spiegelte. Er hat mehr Rückhalt in der Bevölkerung gehabt, als in der Politik und den Medien.
Die Respektlosigkeit gegenüber dem Bundespräsidenten ist das Spiegelbild einer zunehmend in Würdelosigkeit verkommenden Gesellschaft und der Verlogenheit des Politikbetriebes in Berlin. Hätten die Politiker ihm gegenüber mehr Respekt erwiesen, wäre Horst Köhler dieser Schritt wohl erspart geblieben.
Mit seinem Schritt wollte der Bürgerpräsident Horst Köhler ein Zeichen setzen: Weg von der Respektlosigkeit, hin zu Haltung und Würde in der Gesellschaft. Viele haben - wohl falsch bespiegelt - Köhlers Zeichen ganz einfach übersehen und somit auch nicht diese Chance zu einer dringend notwendigen Veränderung wahrgenommen. Schade drum!
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