Prinz Philip ist anders als die anderen Blaublüter: er ist die
Antithese des guten Benehmens. Er ist die derbe Variante des feinen englischen Humors. Zurückhaltend formuliert könnte man sein Verhalten
undiplomatisch
nennen. Political Correctness ist seine Sache nicht. Prinz Philip hat
ein Gespür und auch einen ausgeprägten Sinn für Peinlichkeit. Man könnte
auch sagen:
er lässt auf diplomatischem Parkett kein Fettnäpfchen aus.
"Sind Sie auf dem Weg ins Bett oder warum tragen Sie ein Nachthemd?",
fragte er einen Beduinen in Landestracht bei einem Staatsbesuch.
Britischen Austauschstudenten in China riet er, nicht zu lange zu
bleiben, sonst bekämen sie Schlitzaugen. Einen schlampig montierten
Schaltkasten kommentierte er bei einer Fabrikbesichtigung mit den
Worten, den habe wohl ein Inder installiert. Einen schottischen
Fahrlehrer fragte er: "Wie halten Sie bloß die Eingeborenen lange genug vom Alkohol fern, dass sie die Prüfung bestehen."
Prinz Philip beweist dabei - nicht immer eine gute Figur machend - stets einen
ausgeprägten Sinn für britischen Humor,
doch lässt sich in seinem Fall schwer zwischen Humor und Peinlichkeit
unterscheiden. Vielen Briten ist Elisabeths Gatte peinlich, sie halten
Philip für eine wandelnde Bombe, eine Blamage für das Königreich, ein
wenig vertrottelt womöglich. Vielleicht schiebt er aber auch einfach nur
einen Mördergroll, weil er seit Jahr und Tag immer nur hinter seiner
Frau her latschen und jede Menge langweilige Leute über sich ergehen
lassen muss.
Und mal ehrlich: Wir alle würden doch auf irgendwelchen öden Partys
mit blasierten Menschen ab und zu gern mal mit einem blöden Spruch ein
bisschen Schwung in die Bude bringen, aber lassen es dann lieber doch,
aus Rücksicht auf die Gattin, die uns hinterher die Hölle heiß machen
würde, weil wir ihren Chef begrüßt haben mit
"Heil mein Führer!". Philip traut sich, andererseits hat seine Frau natürlich auch keinen Chef.
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