Mittwoch, 14. August 2013

Alligator-Schildkröte macht einen Badesee im Allgäu unsicher

Es klingt wie eine dieser Sommerloch-Geschichten, die in der Presse auftauchen, wenn die Politiker im Urlaub sind und nicht viel passiert, über das man berichten könnte. Aber das, was sich da in einem Badesee im Ostallgäu versteckt, ist tatsächlich ein fieses kleines Ungeheuer.

In einem Badesee in der Gemeinde Irsee (Landkreis Ostallgäu) hat eine Alligator-Schildkröte am Wochenende einen Jungen in den Fuß gebissen. Die heimtückische Alligator-Schildkröte wird in dem See vermutet. Die Feuerwehr hat am Sonntag die Suche nach dem bissigen Reptil fortgesetzt. Sogar das Wasser des Sees wurde abgelassen, doch das Tier ließ sich bis zum Abend nicht blicken. Die Feuerwehr suchte am Wochenende vergeblich nach dem Tier. Möglicherweise habe es sich im Schlamm vergraben, hieß es. Seit Samstag wurde dann kontinuierlich Wasser aus dem See in einen Bach abgelassen, um das bissige Tier wieder einzufangen. Am frühen Sonntagabend wurde der See dann abgefischt.

Oggenrieder Weiher bei Irsee

Nach dem Abfischen wurde noch am Sonntag das Restwasser des Sees abgelassen, um die Schildkröte auf alle Fälle zu erwischen. Bleibt das Tier auch ohne Nahrung und Wasser unauffindbar, werde man den Oggenrieder Weiher bis zum Frühjahr ohne Wasser lassen. Man könne zwar nicht ausschließen, dass die Schildkröte an ein anderes Gewässer wandere – „aber den Allgäuer Winter überlebt sie nicht“. Bürgermeister Lieb geht lieber kein Risiko ein. „Mei, ich hoffe, dass wir das Viech finden, furchtbar, wenn das nochmal zubeißt.“ „Lotti“ erinnert ihn an das Ungeheuer von Loch Ness. Obwohl: Da gab’s zwar ein Ungeheuer, aber keinen Verletzten. „Wir haben einen Verletzten, aber kein Ungeheuer“, sagte der Bürgermeister.



Ein Finderlohn von 1.000 Euro wurde ausgelobt – und zugleich die Anwohner davor gewarnt, die Schildkröte eigenmächtig fangen zu wollen. Teenager gaben dem Reptil inzwischen einen Namen. „Lotti“ heißt die Schildkröte, wie auf Pappschildern am Seeufer zu lesen ist. Nun sollen Reptilien-Experten kommen und die vielversprechendsten Aufenthaltsorte der Schildkröte lokalisieren. Ein Fischer glaubt nicht, dass sie sich von ihnen fangen lässt. „Die ist tief im Schlamm“, sagt er, „oder längst abgehauen.“ Die bissigen Reptilien sind eigentlich in den USA beheimatet, ihre Haltung ist in Deutschland seit 1999 verboten. Wie das Tier in den Weiher kam, ist unklar. Vermutlich wurde es von seinem Besitzer ausgesetzt.

Weblinks:

Das Ungeheuer von Sommer-Loch-Ness - BZ Berlin www.bz-berlin.de

Oggenrieder Weiher: Monster-Jagd am Badesee - www.abendzeitung-muenchen.de

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