Bergsteiger-Ikone Reinhold Messner ist in diesem Monat 78 Jahre alt geworden - und kennt noch immer keinen Ruhestand. Der erste Mensch, der auf allen Achttausendern der Welt stand, hat immer noch viel zu erzählen, nicht nur über hohe Berge. In seinem neuen Buch »Sinnbilder«, das er gemeinsam mit seiner Frau Diane geschrieben hat, geht es um die Fähigkeit, Ballast abzuwerfen, um Verzicht statt Konsum.
Reinhold Messner, Bergsteiger von Beruf und Egomane aus Passion, stets der Mittelpunkt seines eigenen Zentralgestirns, hat zusammen mit seiner vierten Frau ein neues Buch veröffentlicht. Diane (42) und Reinhold Messner (78) haben ein gemeinsames Buch verfasst. In »Sinnbilder. Verzicht als Inspiration für ein gelingendes Leben« beschäftigt sich das Ehepaar unter anderem mit den aktuellen Themen wie Nachhaltigkeit und Naturschutz.
Anrührend in seinem neuen Buch »Sinnbilder« erzählt, ist die Geschichte, wie er seine jetzige Frau Diane vor vier Jahren, in einem Restaurant beim Abendessen umgarnt hat, die zum Ausdruck bringt, das er vor allem auf gute Kulinarik nicht verzichten mag.
Eine Geschichte geprägt von ausufernder Romantik geschildert von der umworbenen Diane, die man dem Leser einfach nicht vorenthalten kann:
Reinhold: "Kannst du kochen?"
Diane: "Ja" (hat er mich das wirklich gerade gefragt?)
Reinhold: "Ein Leben an meiner Seite ist hart, meist geht es nur um mich. Es reicht nicht, mit deinen schönen Augen 'blink, blink' zu machen, ich brauche eine Praktikerin an meiner Seite."
Das war es bereits an Konversation. Kein Werben, kein Fragen. Augen blink blink ist das höchste Kompliment, das Messner über die Lippen kommt. Ein karges Sinnbild als Inspiration für ein gelingendes Leben?
Und wegen dieses umwerfenden Anfangs verlässt Diane ihren Mann und heiratet Messner, der fast doppelt so alt ist wie sie. Eine reife Leistung. Was ist da ein Achttausender dagegen, für den Messner einen Riesenaufwand betreibt. Bei Diane hat er das offensichtlich nicht nötig.
Aber wo die Liebe hinfällt, da ist sie - und wenn es die Antarktis ist - eisig kalt und doch auf ihre Art wunderschön. Wer wollte das bewerten, die beiden scheinen sich jedenfalls gut zu verstehen. Messner kann offenichtlich auf Vieles im Leben verzichten, nur auf das Kochen nicht.
Reinhold Messner: "Wir sagen nicht, dass wir auf alles verzichten. Wir leben bewusster und machen zum Teil den Verzicht zum Inhalt unseres Tuns, erlauben uns das Leben aber weiter. Und die vielen Fundamentalisten, viele Kritiker, die glauben, man müsste die Lebensfreude verbieten, werden die Welt nicht retten."
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Verzicht ist eine hohe Kunst der Selbstbeherrschung. Verzicht setzt menschliche Reife voraus. Wer verzichten kann, ist menschlich gereift. Für die Frau an Reinhold Messners Seite ist er das, was von ihm für sie übrigbleibt. Das Buch ist also reine Unterhaltung, wenn man als Leser etwas zum Schmunzeln braucht.
Literatur:
Sinnbilder von Reinhold und Diane Messner
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