Samstag, 4. August 2018

Fucking sorgt immer wieder für öffentliches Aufsehen

Fucking


Fucking ist ein Ortsteil in der Gemeinde Hofstatt der Gemeinde Tarsdorf im Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich, der aufgrund seines Namens immer wieder für öffentliches Aufsehen gesorgt hat. Früher, als der Ort noch Fugging hiess, war die Welt noch in Ordnung. Die Kiche stand noch im Dorf und die Poststation war noch die Posststation.

„Früher hieß unser 100-Seelen-Dorf Fugging und war völlig unbekannt. Doch seit es mit ck geschrieben wird und dies übers Internet verbreitet wurde, werden die Dorfbewohner aufs Unerträglichste belästigt. Um Schnappschüsse vom Ortsschild zu machen oder Fragen wie `Where do I find the fucking post office?` zu stellen, legen hier Reisebusladungen Schaulustiger einen Stopp ein. Weil unsere Ortsschilder schon über ein Dutzend Mal gestohlen wurden, mussten wir sie einbetonieren und anschweißen. Und jetzt auch noch dieses Bier.“[1] antwortete ein sichtlich genervter Anwohner auf die Frage eines Journalisten:  Wie nervig ist es, in Fucking zu leben?

`Where do I find the fucking post office?`


Aufgrund häufiger Berichterstattung stieg der Bekanntheitsgrad des Ortes so weit, dass insbes. englischsprachige Touristen mit Bussen zur Ortschaft anreisen, um sich vor den Ortstafeln fotografieren zu lassen, die auch zum Teil gestohlen werden. Im August 2005 wurden daher die acht Ortsschilder an den vier Ortseinfahrten durch Einbetonieren, Anschweißen und Vernieten gegen Diebstahl gesichert.

Für weiteres öffentliches Aufsehen sorgte die Registrierung der Bier-Marke Fucking Hell beim Europäischen Markenamt. Unter diesem Begriff wird seit 2010 ein Bier vermarktet. „Hell“ steht dabei für die in Süddeutschland und Österreich gängige Bierart Helles. Der Markenname wurde zugelassen. Es wurde jedoch nicht in Fucking, sondern in der Privatbrauerei Waldhaus im Schwarzwald von 2011 bis 2013 gebraut.

Der Autor und Regisseur Kurt Palm schrieb 2010 eine Krimi-Groteske über das Leben in der oberösterreichischen Provinz, die als Anspielung auf den Ortsnamen den Titel Bad Fucking trägt. 2011 inszenierte er ein Stück nach seinem Buch im Theater Phönix in Linz. 2013 wurde der Roman von Harald Sicheritz verfilmt.

Weblink:

[1] Süddeutsche Zeitung Nr. 76, 2010, 1./2. April, Seite 10: Wie nervig ist es, in Fucking zu leben?

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