Es war ein bisschen wie Weihnachten beim Parteitag der CDU in Karlsruhe. Unterm
Tannenbaum traf sich die zerstrittene Familie, um sich zu vergewissern,
dass man immer noch zueinandergehört, auch wenn im zurückliegenden Jahr
die Fetzen geflogen sind. Alle waren sie glücklich, als sie gemeinsam unter dem Tannenbaum lagen und in Glückseligkeit geschwelgt haben.
Und Angela Merkel war die gütige Matriarchin dieser herzerwärmenden Veranstaltung, die pünktlich zum Jahresausklang selbst die widerstrebenden Kinder in den Schoß der Familie zurückführte. "Mutti" Merkel hat ihre widerstrebenden Kinder unter dem grünen Tannenbaum sanft in den Schoß der Familie zurückgeführt.
Aber man muss sich nichts vormachen: Dieser Weihnachtsfrieden der
Regierungspartei wird nicht lange währen. Im kurz vor knapp vorgelegten
Vorstandspapier hat man nun statt einer Obergrenze für Flüchtlinge „eine
spürbare Verringerung“ festgeschrieben. Dieser Formelkompromiss wirkt
wie eine Art Druckverband für eine Partei, der vorübergehend zu einem
neuen Selbstbewusstsein als Macherpartei verholfen wird.
Angela Merkel hat das geschickt gemacht. Sie hat nicht nur ihrer Basis das Gefühl gegeben, die Flüchtlingspolitik Schritt für Schritt in den Griff bekommen zu können. Sie hat sich auch als mächtige Europapolitikerin präsentiert, die den störrischen Nachbarn zeitnah zeigen wird, dass sie mit ihrer Blockadehaltung nicht weiterkommen.
Doch das Wichtigste war ihr Einschwören der Zuhörerschaft auf ihre eigenen christdemokratischen Wurzeln: auf das C im Parteinamen. Verbunden mit dem wohl bleibenden Satz, es gehe aktuell um nichts weniger als „das schönste und das beste Deutschland, das wir haben“ - erhebliche Wahrnehmiungsstörungen inbegriffen..
Weblink:
Die gütige Matriarchin - www.taz.de
Der »Narrenspiegel« hält mit seinen »Eulen- und Narrenspiegeleien« der Gesellschaft seinen Spiegel vor. Der Humor- und Satire-Blog voller Eugenspiegeleien bietet Satire, Humor, Spass, Unterhaltung zur allgemeinen Belustigung des närrischen Volkes. »Ein Mensch muß auch er Narr von Verstand sein, damit er sagen kann: Narrisch Welt! Schön Welt!« Georg Büchner, »Woyzeck«
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