Dienstag, 30. April 2024

Die Sage von der Hexenlinde

Lustiges Volk beim Tanz


Die Sage berichtet von einem Musikanten, der sich in der Walpurgisnacht auf dem Weg von Andenhausen nach Tann im Wald verirrt hatte. Da bot sich ein feiner Jäger an, ihm den Weg aus dem Wald zu führen. Der Jäger führte ihn auf die Klingser Hut*. Von dort lief er zur Breiten Linde, wo ein lustiges Völkchen feierte.
Da trat ein Mann auf ihn zu und bot ihn eine Klarinette an, die er behalten könne, wenn er ihnen aufspiele und dazu versprach er noch einige Silbertaler.
Und so ging die nächtliche Feier an der Linde noch eine ganze Weile. Morgens kam der Musikant müde zu Hause an und legte sich zu Bett. Als er aufstand, besah er sich die Klarinette und sah, daß sie sich in einen schmutzigen Knochen verwandelt hatte und aus den schönen Silbertalern war ein Haufen Scherben geworden.
Da wurde dem Musikanten klar, daß er in der Nacht Hexen aufgespielt hatte.

* Klingser Hut = Huteweide bei Klings in Westthüringen zwischen Andenhausen und Tann und Ort der alten Hexenlinde


Literatur:

Sagen und Märchen aus der Rhön
Sagen und Märchen aus der Rhön
von Gundula Hubrich-Messow

Montag, 22. April 2024

Kant-Gedicht


Eines Tags geschah es Kant,
daß er keine Worte fand.

Stundenlang hielt er den Mund,
und er schwieg - nicht ohne Grund.

Ihm fiel absolut nichts ein,
drum ließ er das Sprechen sein.

Erst als man zum Essen rief,
wurd' er wieder kreativ,

und er sprach die schönen Worte:
"Gibt es hinterher noch Torte?"

Robert J. Gernhardt