Für das schlichte Gemüt des Dieners Sosias ist die Sache mit der Identität am Anfang des Amphitryon so klar wie nur irgendetwas. Er weiß: Ich bin ich. Und wenn er für diese Behauptung Prügel bezieht, schleudert er seinem Peiniger entgegen: Dein Stock kann machen, dass ich nicht mehr bin. Doch nicht, dass ich nicht Ich bin, weil ich bin." Nur: Was passiert, wenn sonst niemand erkennt, wer man zu sein glaubt?
Sosias' Herr, Amphitryon, und dessen Frau Alkmene machen die schmerzliche Erfahrung, dass manchmal aus heiterem Himmel nichts mehr so ist, wie es scheint. Während Heinrich von Kleist dies schrieb, machte er gerade eine Beamtenausbildung und wünschte sich nichts sehnlicher, als von der Gesellschaft als Dichter anerkannt zu werden. Stattdessen lag er die halbe Zeit mit Blähungen und Magenschmerzen im Bett und musste sich von dem rüstigen alten Goethe als Hypochonder verspotten lassen. Kleist ahnte früher als andere, dass niemand zwischen Schein und Sein zu unterscheiden vermag. Seine Zeitgenossen waren von dieser Botschaft heillos überfordert.
Und wer will es ihnen verdenken? Selbst heute ist das Thema für viele ziemlich starker Tobak. In Amphitryon schafft es Kleist, den Riss in der menschlichen Identität aufs Tragischste und zugleich aufs Komischste darzustellen.
Der »Narrenspiegel« hält mit seinen »Eulen- und Narrenspiegeleien« der Gesellschaft seinen Spiegel vor. Der Humor- und Satire-Blog voller Eugenspiegeleien bietet Satire, Humor, Spass, Unterhaltung zur allgemeinen Belustigung des närrischen Volkes. »Ein Mensch muß auch er Narr von Verstand sein, damit er sagen kann: Narrisch Welt! Schön Welt!« Georg Büchner, »Woyzeck«
Samstag, 21. September 2024
Teufel spürt Völkchen nie
»Den Teufel spürt das Völkchen nie, selbst wenn er es am Kragen hätte«
sagt Mephistopheles zu Doktor Faust in Auerbachs Keller.
Sodann demonstriert er seine teuflische Macht an den dort feiernden Verbindungs-Studenten,
die sich für die geistige Elite der Bevölkerung hielten.
Samstag, 14. September 2024
Winnetou und Old Shatterhand
Winnetou und Old Shatterhand sind bei den Gutmenschen unter Rassismusverdacht geraten und sollen ihres Gebrechens wegen nicht mehr als ursprüngliche Romanfiguren gelten dürfen.
Winnetou darf gerade mal noch ein »Indianer« sein, wo er doch eigentlich ein dunkelpigmentierter Ureinwohner mit kontinental-historischem Hintergrund ist.
Old Shatterhand geht gerade noch als »Bleichgesicht« durch, wo er laut Meinung der Gutmenschen doch eigentlich ein hellpigmentierter fremdstämmiger nicht Ortsansässiger Kontinentalansässiger Fremder ist.
Karl May inkorrekte Ethnien
Aufmerksame Leser haben nach sorgfältiger Lektüre der Romane von Karl May aus den 1880er Jahren politisch inkorrekte Bezeichnungen von Ethien vorgefunden, darunter Indianer, Rothäute und Bleichgesichter.
Da hat damals wohl der Diskriminierungsbeamte des Deutschen Kaiserreichs bei dem Geschichtenerzähler aus Hohenstein-Ernstthal ganz ordentlich geschlafen.
Elfenbeauftragter auf Island

Island hat einen Elfenbeauftragten in der Regierung, welcher dafür sorgt, daß die Elfen im Land in Ruhe gelassen werden.
Auch und besonders bei Bauprojekten räumt man den Elfen ein Mitspracherecht ein, insofern einer ihrer Lebensräume beinträchtigt werden könnte. Auch in den Plänen für Gemeindentwicklung sind Flächen als “Places of Natural Spirits” ausgewiesen, an welche sich die Behörden bei der Bebauungsplanung zu halten haben.
Soll eine neue Strasse gebaut werden, welche durch das Land der Elfen führen soll, dann wird für die Ruhe der Elfen die Straße weitläufig umgegangen.
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Ein Wikinger bezeichnet einen Menschen, der das sichere Land verlässt und mit einem Langboot zur See aufbricht.
Das Wort für Daheimgebliebene war bei den Nordmännern das gleiche wie für Dummkopf.
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